An schönen Kinderbüchern kann ich kaum vorbeigehen, ohne sie zu kaufen. Bei uns im Viertel gibt's zudem eine wunderbare kleine Kinderbuchhandlung, da macht das Stöbern noch mehr Spaß. So stapelt sich bei uns die Lektüre deckenhoch... Die Kinder haben viele, oft unterschiedliche Lieblingsbücher, aber eine Buch-Reihe mögen BEIDE Großen gern: Die kleine Dame (vier Bände, erschienen bei Arena) – immer wieder vorgelesen, selbst gelesen und obendrein als CD gehört (gesprochen von der tollen Katharina Thalbach). Ich freu mich daher sehr, dass die Autorin der kleinen Dame Stefanie Taschinski Lust hatte, mir ein paar Fragen rund um ihr Wortwerk zu beantworten:
♡ Wie bist du auf die Idee zu deiner kleinen Dame gekommen?
Die Idee zur kleinen Dame ist in meinem alten Arbeitszimmer geboren. Das Zimmer ging zum Hinterhof raus und von meinem Fenster schaute ich direkt in die herrlichste Wildnis: dichtes Gestrüpp, alte Bäume, Vögel und Eichhörnchen huschten durchs Geäst, Igel und Katze flanierten vorbei. Und während ich eigentlich an meinem Drehbuch arbeiten sollte, träumte ich mich aus dem Fenster und dachte mir, dass in diesem wilden Hof jemand wohnen müsste. Jemand Abenteuerlustiges – so nahm die kleine Dame Gestalt an. Und als meine Töchter mich baten „endlich“ mal etwas für sie zu schreiben, begann ich die erste Geschichte der kleinen Dame aufzuschreiben. Und so wie die kleine Dame chamäleonisiert, glaube ich, dass das letzte Abenteuer noch nicht erzählt ist.
♡ Mittlerweile sind vier Bände erschienen. Was macht die Faszination „kleine Dame“ deiner Meinung nach aus?
Auf meinen Lesungen erlebe ich immer wieder, wie die Kinder an bestimmten Stellen besonders mitfiebern: wenn zum Beispiel Herr Leberwurst, der schlechtgelaunte Hausmeister, auftaucht und es für Lilly und die kleine Dame knapp wird. Wenn die kleine Dame ihren Schirm aufspannt und sie plötzlich unsichtbar wird. Oder wenn sie eine Sprache spricht, die es in keinem Schulbuch der Welt zu lernen gibt. Ich glaube, die Kinder finden es spannend, dass die kleine Dame einerseits ganz im Hier und Jetzt ist und andererseits so geheimnisvolle Dinge beherrscht wie zu chamäleonisieren. Sie ist lustig und geheimnisvoll, so dass wir selbst an einem furznormalen Mittwoch das allerschönste Abenteuer mit ihr erleben können.
♡ Du bist Mutter zweier Mädchen. Was sind eure Lieblingskinderbuchhelden?
Als meine Mädchen klein waren, hatten wir eine Handvoll absolute Lieblingsvorlesebücher: Zum Beispiel „Das große Buch von Frosch und Kröte“ (Arnold Lobel). Die kleinen Geschichte rund um das Jahr mit der faulen, melancholischen Krötenfrau und dem patenten Frosch haben wir immer wieder vorgelesen. Astrids Lindgrens „Lotta“ zählte auch zu unserem Schatz. Für eine ganze Zeit konnten meine Mädchen „im Geheimen“ auch schon sehr, sehr vieles. Von den Büchern, die ich schon als Kind geliebt habe, gehörte Preußlers „Hotzenplotz“ für meine Töchter zu den Lieblingshelden.
♡ Verrätst du uns, ob es bald etwas Neues von dir zu lesen gibt?
Mein neues Buch „Funklerwald“ wird im Januar 2015 im Oetinger Verlag erscheinen. Für mich ist es ein absolutes Herzensprojekt. Es ist die Geschichte einer besonderen Freundschaft zwischen Lumi, dem Luchsmädchen und Rus, dem Waschbärjungen, der mit seiner Familie neu in den Funklerwald kommt. Nachdem die Heimat der Waschbären durch einen großen Sturm zerstört wurde, suchen sie ein neues Zuhause. Doch nicht alle Funklerwaldtiere sind über die Neuen begeistert. Um ihrem Freund zu helfen, macht Lumi sich mit Rus auf die Suche nach dem geheimnisvollen Wandelbaum. Funklerwald ist eine Abenteuergeschichte für Kinder ab acht. Ich freue mich schon riesig, im nächsten Jahr aus diesem Buch zu lesen.
Und das Beste zum Schluss: Stefanie Taschinski hat drei handsignierte Bücher Die kleine Dame und der rote Prinz für eine Buchverlosung hier bei mir zur Verfügung gestellt! Einfach einen Kommentar bis zum Sonntag, den 23. November 2015 (Mitternacht) unter diesem Post hinterlassen und schon hüpft ihr in den Lostopf. Viel Glück!
Illustrationen: Nina Dulleck; Foto: Jule Bräu